Trauerbegleitung
Die wohl furchtbarste Erfahrung für Eltern ist es, den Tod des eigenen Kindes erleben zu müssen. Wir sind selbst betroffen. „Vor 32 Jahren haben wir unseren Zwillingssohn im Alter von sechs Monaten durch den plötzlichen Kindstod verloren“,
Solch eine Erfahrung machen zu müssen, ist sehr schwer zu ertragen. Mit dieser Erfahrung umzugehen ist nochmals eine große Herausforderung, an sich selbst und an alle Familienmitglieder. In dieser Zeit waren meine Frau und ich, in einer Ausnahmesituation. Unsere 3 Kinder haben auch sehr darunter gelitten, jedoch wir wollten stark sein, uns und unserer Kinder gegenüber. Jedoch die Realität war eine andere. Wir waren hilflos und hätten uns eine geeignete Unterstützung gewünscht, die uns die Frage beantwortet hätte WARUM ist unser Sohn verstorben?
Aus dieser Erfahrung heraus haben wir uns dazu entschlossen eine eigene Selbsthilfegruppe zu gründen. Wo Eltern und Geschwister sich mit gleichgesinnten austauschen können, wenn die Zeit des Redens gekommen ist.
Aus der Erfahrung heraus, braucht es einige Zeit, von Wochen bis Monate, bis die Breitschaft für einen Austausch mit anderen Betroffenen gewünscht ist. Aber auch erst möglich ist.
Bis das die Zeit reif für einen offenen Austausch mit anderen Betroffenen möglich ist bieten wir auch Einzelgespräche für beide Partner (Frauen wie Männer) an.
Gerade in der Zeit, nach dem Begräbnis kommt eine Zeit, wo es für beide Partner große Spannungen geben kann. Männer, Kinder und Frauen, jeder trauert anders.
Das darf auch so sein. Um diese Spannungen auszugleichen, begleiten wir Dich gerne in der schweren Zeit.
Auch mit dem Bewusstsein, das die Geschwister jetzt sehr viel Zuneigung benötigen,
dass Sie mit dieser Trauer nicht alleine sind und Ihre Fragen altersgerecht beantwortet werden.
Ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit.
„Für uns ist die Welt zusammengebrochen -
Ohnmacht, Hilflosigkeit, aber auch Vorwürfe, die wir uns gegenseitig machten und die auch von außen an uns herangetragen wurden, haben uns lange regelrecht gelähmt. Dazu kam noch, dass meine Gattin bereits in ihrer ersten Ehe ihre sechs Monate alte Tochter durch plötzlichen Kindstod verlor“, berichtet Wolfgang Fink.
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Nicht alleine mit dem schmerzlichen Verlust
In der Selbsthilfegruppe sind alle Mütter und Väter willkommen, die ein Kind durch Früh- oder Fehlgeburt, Abtreibung, Unfall, Erkrankung, Suizid oder plötzlichen Kindstod verloren haben. Sie können im geschützten Rahmen ihre Gefühle zulassen und über ihren Schmerz sprechen, und sie lernen andere Betroffene kennen, die mit diesem schmerzlichen Verlust zu leben gelernt haben.
„Alles, was in der Gruppe gesagt wird, bleibt auch dort. Es geht nicht darum, Ratschläge zu geben, denn keiner könne dem anderen sagen, wie er oder sie richtig trauert. Die Gemeinschaft kann aber helfen, eigene Entscheidungen zu finden“, erklärt Wolfgang.
Entscheidend sei, sich als betroffene Eltern nicht als alleine gelassen zu sehen, die bloß Anteilnahme erfahren. In einer Selbsthilfegruppe gehe es vielmehr um wirkliche Teilnahme. „An ein Kind, das von einem gegangen ist, wird man immer denken. -
Selbsthilfegruppe
Die Selbsthilfegruppe „Leben mit dem Tod eines Kindes“ Gruppentreffen findet jeden zweiten Dienstag im Monat von 19 bis 21 Uhr im PDS Beratungszentrum in Amstetten, Hauptplatz 37 (Raika), statt.
Die Gruppenteilnehmerinnen und -teilnehmer bilden untereinander ein tragendes Netz von Beziehungen und Kontakten, das über die Treffen hinaus als hilfreich und entlastend erlebt werden kann. Die Teilnahme ist zudem unabhängig von Alter, Familienstand, Konfession oder Wohnort. Auch trauernde Geschwister finden in der Gruppe ihren Platz.
Anmeldung für die Teilnehmer wird erbeten bei den Selbsthilfegruppenbegleitern Maria und Wolfgang Fink unter w.fink@a1.net oder 0677/61465247
Selbsthilfegruppe ist kostenlos!!!
Ich habe für mich den Satz geprägt, dass jedes Lebensbuch seine Seiten hat.
Ein Buch hat viele Seiten, ein anderes Buch leider weniger.
Keiner weiß wie viele Seiten wir haben.